Ressourcenschonung im textilen Digitaldruck


Herausforderung

Die Verwendung von Pigmenttinten ist eine Alternative zum herkömmlichen Digitaldruck auf Textilien, der sowohl einen hohen Ressourcenverbrauch hat als auch mehrere Prozessstufen umfasst. Um dies zu verkürzen, will die druckprozess GmbH & Co. KG einen Druckprozess basierend auf Pigmenttinte in Kombination mit kurzwelligen Infrarotstrahlern und einer Nachtemperierung mittels Trockner etablieren, der kommerziell erfolgreich durchführbar ist.

Lösung

Das Team vom Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) führt hierfür an einer Inkjetdruckmaschine Versuche mit zwei verschiedenen Pigmenttinten auf zwei verschiedenen Faserarten (Baumwolle, Polyester) unter gleichen Voraussetzungen wie Druckdatei oder Farbeinstellung durch. Ziel ist, Aussagen darüber treffen zu können, welche Pigmenttinte für den 2-in-1-Druckprozess am geeignetsten ist.

Umsetzung

Dazu vergleichen die Kollegen vom STFI Qualitätsparameter wie Farbwiedergabe, Waschbeständigkeit und Reibeechtheit. Der Vorteil bei der Anwendung von Pigmenttinten ist eine verkürzte Prozesskette und Flexibilität hinsichtlich der zu bedruckenden Faserarten. Damit wird es möglich, mit einer Druckmaschine mehrere Produktarten abzudecken und so individuell auf Kundenwünsche zu reagieren. Basierend auf den Ergebnissen kann das Unternehmen sein Portfolio an Pigmenttinten aufbauen und sein Angebot erweitern.


Dokumentation des Umsetzungsprojektes:

Erfahren Sie mehr: Wie kamen die Projektpartner und Unternehmer zusammen? Worin lag der Schwerpunkt bei den folgenden Gesprächen, Workshops, etc.? Und wo steht das Unternehmen druckprozess GmbH & Co. KG heute?


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Das Unternehmen
Die druckprozess GmbH & Co KG ist ein führender Anbieter von Systemen für den industriellen Digitaldruck mit Sitz in Eisenach. Ein Team aus Experten der Druck- Branche mit besten Kontakten in Industrie und Wissenschaft und mit kreativen Fachkräften treibt die Vision der Digitalisierung von industriellen Produktionsprozessen voran — als Pionier einer neuen Ära der Re-Industrialisierung.

Herausforderung
Um beim digitalen Textildruck mit farbstoffbasierten Tinten beste Ergebnisse zu erzielen, müssen Textilien nasschemisch vor- und nachbehandelt werden, um Farbwiedergabe, Konturenschärfe, Waschbeständigkeit und Farbechtheit zu garantieren. Für den digitalen Textildruck sind mehrere Prozesse notwendig, die viel Wasser, Chemie, Energie und Zeit benötigen. Die Herausforderung für die Textil vernetzt-Partner am Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) bestand darin, eine Tinten-Prozess-Kombination zu finden, die einen stabilen, industrietauglichen Druckprozess abbildet und zeitgleich inline – also während des Druckens – durch Infrarotstrahlung getrocknet und fixiert werden kann.

Lösung
Die Textil vernetzt-Kollegen vom STFI haben eine Kombination aus Tinte und Prozess inklusive Trocknung mittels Infrarotstrahlung gefunden, die den Anforderungen von Kunden der Firma druckprozess GmbH & Co. KG entspricht. Die direkte Trocknung während des Druckprozesses führt zu einer deutlich höheren Farbsättigung, da die Tinte nicht so tief in das Textil wegschlägt.

Umsetzung
Zunächst wurden zwei wasserbasierte Pigmenttinten unterschiedlicher Hersteller untersucht. Anschließend wurden Druckversuche mit beiden Pigmenttinten auf unterschiedlichen Textilien durchgeführt und hinsichtlich Farbwiedergabe bewertet. Danach wurde geschaut, wie die Infrarotstrahler bei unterschiedlichen Emissionsenergien den Druck beeinflussen. Ziel war es, einen stabilen Druckprozess sowie eine hohe Konturenschärfe und großen Farbraum zu haben.

Wie geht es weiter?
Die druckprozess GmbH & Co. KG und das STFI werden auch in Zukunft im Gebiet der pigmentierten Tinten zusammenarbeiten. Bereits jetzt gibt es direkte Kundenanfragen zum Gesamtsystem Druckmaschine, Infrarotstrahlungstrocknung und Pigmenttinte.

Stichworte

  • Produktionsplanung/-steuerung
  • Prozessoptimierung
  • Ressourcenschonung

Ansprechpartner
Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI)
Dr.-Ing. Frank Siegel
Funktionsdruck, kundenindividuelle Fertigung
E-Mail:

O-Ton
„Dank der Zusammenarbeit mit den Textil vernetzt-Kollegen am STFI haben wir nun einen digitalen Pigmentdruck im Portfolio, der uns einen stabilen Druckprozess bei gleichzeitiger Ressourcenschonung ermöglicht.“
Jan Baden
Geschäftsführer druckprozess GmbH & Co KG


Digitaler Pigmentdruck hat Zukunft

Der digitale Pigmentdruck ermöglicht einen stabilen Druckprozess, hohe Konturenschärfe und großen Farbraum bei gleichzeitiger Ressourcenschonung. Zu diesen Ergebnissen kommt das gemeinsame Projekt der Textil vernetzt-Kollegen am STFI mit der druckprozess GmbH & Co. KG. Die Praxis zeigt: der digitale Pigmentdruck hat Zukunft.

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