Geht nicht, gibt´s nicht: Digitalisierung am laufenden Band

Blockchain, KI und Robotik machen textilen Mittelstand zukunftssicher

Seit knapp fünf Jahren begleitet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt kleine und mittlere Unternehmen der Textil- und Modeindustrie, des Textilmaschinenbaus und angrenzender Branchen beim Ausbau ihrer digitalen Fitness. Das Textil vernetzt-Team hatte seit November 2017 bei 1 500 Veranstaltungen und Gesprächen rund um Digitalisierung mehr als 19 000 Personen zu Gast. In 81 Digitalisierungsprojekten haben die fünf Projektpartner 78 Unternehmen konkret vor Ort unterstützt. Standen in den ersten drei Jahren die Themen Sensorik, digitales Engineering, Arbeit 4.0 und vernetzte Produktion im Fokus, wurden seit 2020 zusätzlich Angebote zu den Themen Künstliche Intelligenz und Industrial Internet of Things, kurz: IIoT, geschaffen. Wie die textile Wertschöpfung mit Blockchain, KI und Robotik nachhaltiger, individueller und zuverlässiger werden kann, stand im Fokus der diesjährigen Fachtagung des Kompetenzzentrums anlässlich der Techtextil Messe in Frankfurt.

Anja Merker, Geschäftsführerin von Textil vernetzt, sieht einen großen Mehrwert für Unternehmen. „Im Mittelpunkt der Projektarbeit mit den Unternehmen steht vielfach die Einführung neuer Technologien. Um digitale Prozesse anzustoßen, braucht es Zeit und Geduld. Blockchain, Künstliche Intelligenz und Robotik machen den textilen Mittelstand zukunftssicher und gehören zum Unternehmensalltag von kleinen und mittleren Unternehmen“, so Merker. Nicht nur die Technologie stünde im Vordergrund, sondern auch die Einbindung der Belegschaft in den Veränderungsprozess sei wichtig, so Merker weiter.

Dass Mensch und Maschine im Zusammenspiel ganz wesentlich zur Effizienzsteigerung der Produktion beitragen, hat Dirk Zschenderlein, Leiter Intelligente Produktionssysteme, Modellierung und Prozessmanagement am Sächsischen Textilforschungsinstitut in Chemnitz in seinem Vortrag verdeutlicht. „Automatisierung und Robotik unterstützen die Menschen bei ihrer Arbeit und werden in Zukunft noch mehr und einfacher einsetzbar sein“, weiß Zschenderlein.

Nachhaltigkeit steht für das Kompetenzzentrum Textil vernetzt im Fokus auf dem Weg hin zu einer digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Wie Unternehmen die digitale Transformation gestalten, Chancen erkennen und Herausforderungen meistern, darüber diskutierten die Unternehmer Holger Fischer von BEAS Technology und Peter Brunsberg von bagjack. Am Ende waren sich alle Gäste einig: Neugierde, Veränderungswille und Motivation bringen Unternehmen voran. „Mut zur Veränderung ist eine Triebkraft für neue Geschäftsmodelle“, so Alexander Artschwager, verantwortlich für die Gesamtkonzeption der Digital Textile Microfactory am Schaufenster an den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung. Wie durch Micro Factories neue Produktionsstrukturen für Nearshoring abgebildet werden können, hat Artschwager den Gästen erläutert.

Für kleine und mittlere Unternehmen geht es besonders darum, zukunfts- und widerstandsfähig zu bleiben bzw. zu werden. Welche Hilfe hierbei Künstliche Intelligenz bietet, hat Frederik Cloppenburg, Leiter des Textil vernetzt-Schaufensters am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen aufgezeigt. KI findet ihren Einsatz vermehrt in der automatisierten Qualitätssicherung der Produktion technischer Textilien. „Digitalisierung beginnt im Kopf“, sagte Cloppenburg zum Abschluss der Fachtagung.

 

Was ist Mittelstand-Digital?

Mittelstand-Digital informiert kleine und mittlere Unternehmen über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Die geförderten Kompetenzzentren helfen mit Expertenwissen, Demonstrationszentren, Best-Practice-Beispielen sowie Netzwerken, die dem Erfahrungsaustausch dienen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermöglicht die kostenfreie Nutzung aller Angebote von Mittelstand-Digital. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.

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