Start-ups meet Mittelstand: anschauen, anwenden, kooperieren

© Textil vernetzt

Lösungsansätze für eine nachhaltige Zukunft: Unter diesem Motto stand der zweite Workshop „Start-ups meet Mittelstand“, den Textil vernetzt gemeinsam mit dem Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am 24. August 2021 veranstaltet hat. Dabei wurden Innovationen und mögliche Anwendungsszenarien zu den Themen digitaler Produktpass, Sorgfaltspflichtengesetz, Nachhaltigkeit und Circular Economy vorgestellt. Das Vernetzen kam auch nicht zu kurz: Bereits während der Veranstaltung wurden Kooperationen ausgelotet. Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig: „Der Austausch hat Anschub und wichtige Impulse für das weitere Arbeiten gegeben“, so Anja Merker, Geschäftsführerin des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrums Textil vernetzt. Die Unternehmensvertreter waren erstaunt, was alles bereits möglich ist und die Start-ups wissen nun, was in den Unternehmen wirklich gebraucht wird und ob ihre Lösungen in die richtige Richtung gehen.

In der Vorstellungsrunde präsentierte Tobias Herzog von Tailorlux eine unsichtbare, jedoch optisch lesbare Markierungslösung, die Materialien und Produkte fälschungssicher macht. Lukas Pünder von retraced stellte eine Plattform vor, mit der Unternehmen ihre Lieferketten nachverfolgen und mit ihren Lieferanten, Kunden und Stakeholdern Daten austauschen, auswerten und teilen können. Wie der Wandel hin zu einer Circular Economy vorangetrieben werden kann, zeigten Reiner Mantsch und Steffen Gerlach vom Start-up EEDEN. Mithilfe eines chemischen Recyclingverfahrens können baumwollbasierte Textilabfälle zu neuen Zellulosefasern oder dem Rohstoff Zellulose in hoher Qualität verarbeitet werden.

An drei Thementischen tauschten sich mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils eine halbe Stunde zu den Vor- und Nachteilen der Lösungen aus und diskutierten über die Einsatzmöglichkeiten. Am Tisch Produktschutz erfuhren die Unternehmer, dass zwar kundenindividuelle Tracer eingebracht werden, die digital ausgelesen werden können, damit aber trotzdem keine Datensammlung möglich ist. Das Verfahren bietet eine individuelle und hohe Prozesssicherheit. Am Tisch Lieferkettentransparenz wurde über die Erfüllung staatlicher Vorgaben gesprochen, z. B. das Sorgfaltspflichtengesetz. Ausgelotet wurden die Sichtbarkeit (wie viele Informationen gebe ich an Kunden, Zulieferer und Wettbewerber preis) und mögliche Rechterollen auf der Plattform sowie die automatische Überprüfung der Datengültigkeit von dort eingepflegten Zertifikaten. Am Tisch Upcycling wurde diskutiert, ob Faserabfall automatisch Mangelware ist und wie nachhaltig Rezyklate eigentlich sind. Von besonderem Interesse war der Umgang mit Restfarbe und Schadstoffen im Re- und Upcycling-Prozess.

Wenn auch Sie als Mittelständler oder Start-up Interesse haben sich zu vernetzen, Kräfte zu bündeln und von- und miteinander zu lernen, sprechen Sie uns gern an: Telefon: 030 726220-47, Mail: kontakt@textil-vernetzt.de.

Zurück


Nach oben