Mit dem gestrigen Kick-Off im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin nimmt das nunmehr 26. Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel seine Arbeit auf. Das Zentrum will u. a. Antworten auf die Fragen finden: Wie werden wir in Zukunft einkaufen? Und wie kann sich der Handel auf diese neuen Kundenwünsche einstellen?

Im Grußwort zeigte BMWi-Staatssekretär Dr. Ulrich Nussbaum die Diskrepanz auf, die zwischen Online- und stationärem Handel herrscht. Während der Umsatz im Onlinehandel stetig wächst, sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) strukturell im Nachteil. So will das Kompetenzzentrum Handel den KMU nicht nur Hilfestellung geben, um deren Außenwirkung zu erhöhen, sondern auch bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und der Bindung von Kunden unterstützen. Hierzu gehöre laut Dr. Ulrich Nussbaum auch, die richtigen politischen Rahmenbedingungen zu setzen, beispielsweise beim Abbau unnötiger Bürokratie. In der anschließenden Diskussionsrunde zeigten drei Unternehmerinnen auf, wie wichtig zunächst eine Änderung des Mindset sei. Die Digitalisierung müsse laut Tatjana Steinbrenner vom Kaufhaus Ganz aus Bensheim Chefsache werden, nur so gelinge es, Mitarbeiter mitzunehmen und immer wieder neu zu motivieren.

Anschließend konnten sich die Gäste über entsprechende Zukunftstechnologien für den Einzelhandel informieren. Dazu zählen beispielsweise mobile Bezahllösungen und wie es Einzelhändlern gelingt, digital sichtbar zu werden.

Die Leitung des Zentrums übernimmt der Handelsverband Deutschland – HDE e.V. Thematisch wird sich das Zentrum unter anderem dem Aufbau von Warenwirtschaftssystemen, der Organisation des Retourenmanagements und der Optimierung von Bezahlprozessen widmen. Außerdem bietet das Kompetenzzentrum einen Trendradar, der entsprechende digitale Neuerungen unternehmensindividuell herausfiltert. Mit den Kollegen vom Zentrum Handel wird sich das Team von Textil vernetzt in Kürze zusammentun, um gemeinsame Synergien auszuloten und Angebote zu erarbeiten.