KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2021: Corona-Pandemie löst Digitalisierungsschub aus

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Die Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber für Wirtschaftswachstum und steigenden Wohlstand: Sie ist ein Hoffnungsträger für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und sie ist es, die Innovationen oft erst ermöglicht. Digitale Technologien ermöglichen innovative Produkte und Dienstleistungen, Effizienzsteigerungen, neue Formen der Interaktion mit Kunden und Geschäftspartnern und beschleunigte Innovationszyklen. Der KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2021 zeigt, dass die Corona-Pandemie bei kleinen und mittleren Unternehmen einen Digitalisierungsschub ausgelöst hat, der jedoch kein Selbstläufer ist.

Aus Unternehmenssicht stellen Digitalisierungsaktivitäten daher wichtige Zukunftsinvestitionen dar, die dazu beitragen, sich auf dem Markt zu positionieren. Die Corona-Pandemie hat einen moderaten Schub bei der Digitalisierung ausgelöst: Der Anteil der mittelständischen Unternehmen mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben steigt auf 33 Prozent im Zeitraum 2018 – 2020. In der Erhebung davor war dieser Wert kräftig von 40 auf 30 Prozent gesunken. Die Ausgaben für die Digitalisierung im Mittelstand belaufen sich im Jahr 2020 auf 20 Mrd. EUR. Sie wachsen gegenüber dem Vorjahr sogar um 16 Prozent. Dagegen weisen im Herbst 2021 ein Viertel der Unternehmen weiterhin keine Digitalisierungsaktivitäten auf, weitere 6 Prozent haben sie zurückgefahren oder gänzlich eingestellt. Die durchschnittlichen Digitalisierungsausgaben sind nach wie vor gering und sind gegenüber 2019 sogar leicht gesunken. Insgesamt zeigt sich somit ein durchmischtes Bild.

Die Digitalisierung ist auch unter Corona zu keinem Selbstläufer geworden

Mittelständische Unternehmen berichten verstärkt von der Digitalisierung des Kontakts zu Kunden und Zulieferern sowie der Einführung von digitalen Marketing- und Vertriebskonzepten. Eher langfristig wirksame Maßnahmen, wie die Verknüpfung der IT zwischen innerbetrieblichen Funktionsbereichen, wurden dagegen seltener angegangen. Hier gilt es für die Politik, Investitionsanreize für die digitale Transformation zu schaffen und die Rahmenbedingungen zu verbessern: Fehlendes Know-how stellt das wichtigste Digitalisierungshemmnis dar.

Mittelfristig gilt es daher, digitale Bildung bereits in einer frühen Lebensphase zu verankern und IT-Wissen verstärkt in die Ausbildungsinhalte zu integrieren. Kurzfristig ist es notwendig, verstärkte Anstrengungen bei der Aus- und Weiterbildung zu unternehmen. Dazu bedarf es wirksamer Bildungsanreize durch finanzielle Förderung. Auch die Zertifizierung von Qualifikationen und die Navigation und Qualitätssicherung im Weiterbildungsmarkt bilden wichtige Ansatzpunkte.

Außerdem muss Versorgung mit schnellem Internet weiter verbessert werden. Defizite bestehen vor allem im ländlichen Raum. Doch auch in Ballungsräumen bemängeln viele Unternehmen die Qualität der Internetverbindung. Im ländlichen Raum, wo sich der Ausbau oftmals nicht selber trägt, bedarf es Maßnahmen wie der Vereinfachung der Förderbedingungen und zusätzlicher, finanzieller Unterstützung der lokalen Netzinhaber.

Um die Potenziale der Digitalisierung besser zu erschließen, erscheint es nicht zuletzt als angebracht, die Vorteile der Digitalisierung für Unternehmen insbesondere aus der strategischen Perspektive verstärkt zu verdeutlichen. Die Zentren der Initiative Mittelstand-Digital leisten bereits einen wichtigen Beitrag bei der Vermittlung der Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie die Studie hier kostenlos herunterladen. Das Textil vernetzt-Team wünscht eine anregende Lektüre.

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