IIoT-Demonstrator am Beispiel der Produktion von Textilien im Flachstrickverfahren

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Ein IIoT-Demonstrator ist ein digitales System, das prozessnahe Zustandsdaten aus der Sensorik in einem sogenannten Back-End speichert. Im Interview mit Arash Rezaey vom Textil vernetzt-Partner ITA geht es darum, welchen Beitrag das Textilinstitut aus Aachen zu dem gemeinsamen Projekt beisteuert und warum der IIoT-Demonstrator auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit einzahlt.

Herr Rezaey, Sie bringen gemeinsam mit den Textil vernetzt-Projektpartnern einen IIoT-Demonstrator ans Laufen – ein sehr spannendes Vorhaben. Was ist Ihre ganz spezielle Aufgabe bei der Realisierung des Projekts?

Ein IIoT-System ist ein digitales System, das prozessnahe Zustandsdaten aus der Sensorik in einem sogenannten Back-End speichert. Nach der Verarbeitung der Daten werden dem Mitarbeiter dann die relevanten Informationen zur Verfügung gestellt. Je nachdem, welche Informationen verarbeitet werden sollen, wird bestimmt, welche Zustandsdaten mit Sensorik gemessen werden: Bei uns ist das die Produktion der Textilien mit dem Flachstrickverfahren.

Wir am ITA müssen die prozessbedingten Zusammenhänge mit den Domänenexperten bestimmen: Die Strategie zur Datensammlung wird von mir koordiniert. Hierzu stehe ich mit den Kollegen Henning Löcken und Leon Reinsch vom ITA und den Experten der Textil vernetzt-Schaufenster in Chemnitz und Denkendorf im engen Austausch, genauso wie mit der Firma KARL MAYER STOLL Textilmaschinenfabrik.  

Der Demonstrator wird in der Hauptgeschäftsstelle des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Textil vernetzt zum Einsatz kommen. Vor welcher Herausforderung stehen Sie aktuell?

Wir müssen die bei uns gesammelten Messdaten für den zentralen Datenserver erreichbar machen, damit das Dashboard in Berlin sie darstellen kann. Dazu wird aktuell eine sichere und stabile Lösung erarbeitet: Der Datentransfer muss mit den bestehenden Sicherheitsmaßnahmen in unserem Netzwerk ermöglicht werden.  

Wenn Sie einen Blick in die Zukunft wagen: Was wird das Erfolgsgeheimnis des IIoT-Demonstrators für die Textilbranche sein?

Die standortübergreifende Datensammlung wird es ermöglichen, in kurzer Zeit große Mengen an vergleichbaren Daten zu erzeugen. In modellbasierten Ansätzen werden die Daten dazu genutzt, Prozesse in der Wertschöpfungskette effektiv und effizient zu gestalten. Für die Textilindustrie ist dies ein großer Wettbewerbsvorteil. Und es zahlt auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ein.    

Was können KMU mithilfe des IIoT-Demonstrators lernen und wie unterstützen Sie die kleinen und mittleren Unternehmen am Schaufenster des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen dabei?

Kleine und mittlere Unternehmen haben die Möglichkeit zu sehen, wie ein IIoT-System funktioniert und welche Arbeitsschritte nötig sind zur Umsetzung. So können KMU entscheiden, ob sie einen solchen Prozess bei sich im Unternehmen implementieren wollen. Wir am ITA unterstützen bei der Datensammlungsstrategie. Dazu kann der von uns entwickelte Leitfaden zur Implementierung der Smart Factory-Konzepte genutzt werden. Er zeigt die Komplexität zwischen Ursachen und Wirkungen in der textilen Wertschöpfungskette. Damit ist das Unternehmen in der Lage zu sagen, welche Daten wo gesammelt werden sollen und wie diese Informationen sinnvoll verarbeitet werden können.  

Mehr Informationen und Hintergründe zum IIoT-Demonstrator finden Sie hier.

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