Wie können Farben digital gemanagt werden? Dieser Frage gingen unser Textil vernetzt-Partner DITF gemeinsam mit PIRIN-TEX, Produzent hochwertiger Bekleidung, in einem Mikroprojekt nach. Die farbliche Zuordnung von Zutaten zu Oberstoffen erfolgt dort derzeit manuell. Für digitale Lösungsansätze sicherte sich das Unternehmen die Unterstützung der DITF.

Von der Produktentwicklung über die Produktion von Musterteilen bis zur Serienfertigung – alle Bekleidungsstücke setzen sich aus zahlreichen Zutaten zusammen, z. B. Knöpfe, Fäden, Reißverschlüsse, Futterstoff. Für jedes Teil muss die richtige Farbe gefunden und mit den anderen Teilen abgestimmt werden. Die manuelle Abmusterung ist zeit- und ressourcenaufwendig. Um dies digital erledigen zu können, müssen für alle Zutaten die Farbwerte standardisiert erfasst sein. Hierbei ist eine Herausforderung, die Vielzahl an möglichen Ansätzen zunächst zu verstehen. Beispiele sind Lab, Pantone oder RGB und welche prinzipiellen Lösungsansätze existieren. Manuelle Abmusterung in Lichtboxen trifft auf digitale Farbmodelle.

Im Workshop mit PIRIN-TEX wurde ausgelotet, wie man Zutaten zu Oberstoffen digital zuordnen kann und welche Messsysteme eingesetzt werden können. Über Toleranzabweichungen wurde genauso diskutiert wie über die Methodik der Zuordnung. Das Unternehmen bekam Wissen über mögliche Ansätze zur digitalen Farbabstimmung an die Hand. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Integration des Farbmanagements in die Entwicklungsumgebung von PIRIN-TEX angedacht, wobei hierfür eine vertiefte Analyse und eine Roadmap nötig sind.

Über diese an der physischen Zuordnung orientierten Ansätze hinaus ist digitales Farbmanagement eine Herausforderung für alle Unternehmen, die ihre Produkte virtuell entwickeln.