Digitalisierung in den textilen Hotspots: Schaufenster und Showroom der Textil vernetzt-Partner sind an den Start gegangen

Bild der Showroom-Eröffnung von Textil vernetzt
© Textil vernetzt

Nach der Eröffnung des Berliner Showrooms von Textil vernetzt mit rund 60 interessierten Unternehmern, Vertretern aus Politik und Verbandslandschaft haben in den vergangenen Wochen und Monaten auch die Schaufenster der vier Partner ihre Türen für ein breites Publikum geöffnet. Mittelständler und Interessenten können sich in den begehbaren Schaufenstern einen Eindruck darüber verschaffen, wohin der digitale Wandel in der Textil- und Bekleidungsindustrie führen kann. Die vier Partner von Textil vernetzt zeigen Innovationen der Branche direkt vor Ort – in den textilen Schwerpunktzentren Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Sachsen.

Effizienzsteigerung für Mittelständler

Den Auftakt machte am 8. Mai das Sächsische Forschungsinstitut (STFI) in Chemnitz. Das Schaufenster „Vertikale Integration und vernetzte Produktionsketten“ demonstriert kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) anhand einer modellartigen „Textilfabrik der Zukunft“, verschiedene Möglichkeiten der Effizienzsteigerung in der textilen Wertschöpfungskette. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vernetzung von Maschinensystemen, die Digitalisierung von Fertigungsprozessen und die automatisierte kundenindividuelle Produktion.

Eine Woche später, am 15. Mai, folgten dann die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) im baden-württembergischen Denkendorf. Hier steht das Thema „Digitales Engineering“ im Mittelpunkt, das in den drei Bereichen Bekleidung, Smart Textiles sowie textiler Leichtbau veranschaulicht wird. Im Bereich Bekleidung werden digitale Durchgänge der Produktion demonstriert: erstens: Design der Bekleidung am digitalen Zwilling, zweitens: Druck und drittens: Zuschnitt. Damit wird eine vollständig digitale Prozesskette geschaffen, die zum Aufbau neuer Geschäftsmodelle dienen kann. Der Bereich Smart Textiles zeigt die Ausstattung von Textilien mit nichttextiler Sensorik oder Aktorik: Es werden z. B. LEDs vernetzt und automatisiert in textile Leiterbänder integriert. Unternehmen können mit der automatisierten Produktion nicht nur ihre Prozessgenauigkeit erhöhen, sondern auch Produktionskosten einsparen. Im textilen Leichtbau werden neue Möglichkeiten der optimalen Lichtverteilung in geschlossenen Räumen anschaulich. Die DITF simulieren hierzu unterschiedliche Lichtsituationen, sodass optimierte Textilstrukturen individuell und passgenau gefertigt werden können. Damit werden sowohl Energie als auch anfallende Energiekosten eingespart.

Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen rundete die Eröffnungsveranstaltungen im Monat Mai ab. Seit 29. Mai ist das Schaufenster „Neue Soziale Infrastrukturen der Arbeit, Qualifikation und lebenslanges Lernen“ KMU zugänglich. Anhand der Herstellung eines kundenindividuellen und smarten Armbands wird eine vernetzte textile Prozesskette – vom Zetteln, Weben, Thermofixieren und Drucken bis zum Konfektionieren – erlebbar. Diese Produktionskette kann Vorlage für Unternehmer sein, die digitale Umsetzung leichter in ihre Unternehmen zu transferieren. Gleichzeitig stehen Besuchern schwerpunktmäßig eingerichtete Assistenzsysteme zur Verfügung. Mitarbeiter können damit sowohl flexibel einsetzbar werden, vorhandene Kompetenzen ausbauen oder neue entwickeln. Mit dem Einsatz von Assistenzsystemen lassen sich Arbeitsabläufe und -prozesse bestmöglich optimieren.

Am 2. Oktober wird dann der Sensorhersteller Hahn-Schickard sein Schaufenster „Smarte Sensorsysteme für die Produktion im branchenübergreifenden Einsatz“ eröffnen. Hahn-Schickard zeigt in Stuttgart, welche Anwendungsgebiete von Sensoren existieren. Das Augenmerk liegt dabei insbesondere auf der Nachrüstung (Retrofit) von Bestandsmaschinen. In seinem Schaufenster demonstriert der Sensorhersteller die gesamte Prozesskette, die bei der Herstellung von individualisierten Sensoren durchlaufen wird – vom Spritzguss über Laserstrukturierung, Drucken und Bestücken bis hin zur Metallisierung und der Qualitätssicherung der Produkte durch Sensorik. Neben Umwelteinflüssen können die Sensoren auch Körperschall, Vibration, Neigung und Energieverbrauch der Maschinen messen und sind branchenübergreifend einsetzbar.

Alle Termine von Textil vernetzt finden Sie hier: www.textil-vernetzt.de

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