Mit Start-ups auf Tuchfühlung: Digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Die Gründerinnen und Gründer v.l.n.r.: Maraja Fistanic – LegalTegrity, Lukas Puender von retraced, Ana Selina Haberbosch von seedtrace, Dr. Colin Bien von WeShyft, Marte Henschel von Sqetch, Christian Dietrich von sfeeri.

Am 2. Februar 2022 kamen Start-ups und mittelständische Unternehmen zu einer Netzwerk-Session zum Thema „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ zusammen. Durch das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) werden Unternehmen künftig verpflichtet, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten einzuhalten. Das Gesetz wird schrittweise ab 2023 für größere Unternehmen in Kraft treten und über Vertragsbeziehungen auch kleine und mittlere Unternehmen betreffen.

Um dieser Entwicklung zu begegnen, luden der Gesamtverband textil+mode mit seinem Start-up Netzwerk Tex Started sowie das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt zu einer digitalen Netzwerk-Session ein. Dem Aufruf über Tex Started folgten einige junge und innovative Unternehmen, wovon sich sechs Unternehmen präsentieren konnten. „Wir sind über das Netzwerk Tex Started auf die Ausschreibung zur Teilnahme an der Netzwerk-Session aufmerksam geworden und haben uns sehr über die Gelegenheit gefreut. Die Qualität der innovativen Lösungen für nachhaltige und transparente textile Lieferketten aus Deutschland ist bemerkenswert. Wir freuen uns über das Interesse an Kooperationen vonseiten der deutschen Modewirtschaft“, sagt Marte Hentschel von Sqetch.

Die rund 60 Teilnehmenden verteilten sich auf drei Netzwerkräume und konnten die Gründerinnen und Gründer der Start-ups LegalTegrity, retraced, seedtrace, sfeeri , Sqetch und WeShyft persönlich kennenlernen. Die Start-ups beschäftigen sich allesamt mit dem Thema Nachhaltigkeit und Transparenz in der textilen Lieferkette und begegnen diesem mit digitalen Lösungen auf sehr individuelle Art und Weise. Auch Möglichkeiten für Beschwerdeverfahren und Hinweisgebersysteme wurden diskutiert. Aus Sicht von Maraja Fistanic, LegalTegrity, werfen diese noch einige Fragen in der Textil- und Modeindustrie auf. „Die Netzwerk-Session war deshalb eine klasse Gelegenheit, Fragen direkt zu beantworten und eine einfache, digitale Lösung für die vielleicht erst einmal lästig wirkende Pflicht aufzuzeigen.“ Claudia Landgraf freute sich über die Möglichkeit mit Start-ups als Problemlöser in Kontakt zu kommen: „Start-ups bringen den innovativen Spirit mit, sodass die digitale Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderungen noch besser gelingen kann“.

Im besten Falle entsteht durch eine solche Veranstaltung eine Win-Win-Situation für beide Seiten. „Die vom Verband organisierten Aktivitäten, wie die Netzwerk-Session, sind für retraced sehr hilfreich. Hierüber schaffen wir es, mit relevanten Marktteilnehmern in den Austausch zu kommen, um Feedback zu unserer Plattform einzusammeln und die aktuellen Herausforderungen im Markt noch besser zu verstehen. Anders als in Vertriebsgesprächen sind Teilnehmende in einem solchen unverbindlichen Umfeld erfahrungsgemäß noch transparenter und offener“, sagt Lukas Pünder von retraced. Dazu ergänzt Dr. Colin Bien von WeShyft: „Für ein junges Start-up wie uns war es toll, sich vor einem so großen Publikum im Online-Seminar und später der Netzwerk-Session präsentieren zu können. Das große Interesse an der Veranstaltung zeigt, wie sehr sich die deutsche Mode- und Textilindustrie um nachhaltige Lieferketten bemüht. Daraus kann ein kraftvolles Momentum für echte Veränderung entstehen. Wir sind froh, ein Teil davon zu sein.“

Wenn auch Sie als Mittelständler oder Start-up Interesse haben sich zu vernetzen, Kräfte zu bündeln und von- und miteinander zu lernen, sprechen Sie uns gern an: Telefon: 030 726220-47, Mail: kontakt@textil-vernetzt.de.

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