Erkennen, bewerten, entscheiden, handeln: Smart Factory mit 5G, 6G und Sensorik

In der neunten Podcast-Folge „Vorgespult“ des Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Textil vernetzt beschäftigen wir uns mit den Themen Netzinfrastrukturen und Sensorik. Wie diese beiden Themen zusammen gehen und wie sie sich ergänzen, darüber sprechen wir dieses Mal mit unseren Gästen Stefan Richter, Bereichsleiter Local Networks – Campusnetze von der Mugler SE und Axel Pätzold, Vertriebsleiter FusionSystems GmbH.
Dokumentation des Umsetzungsprojektes:
Erfahren Sie mehr: Wie kamen die Projektpartner und Unternehmer zusammen? Worin lag der Schwerpunkt bei den folgenden Gesprächen, Workshops, etc.? Und wo steht das Unternehmen FusionSystems heute?
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Das Unternehmen
Mit eigens entwickelten Software-Lösungen der Sensordatenfusion sowie auf Künstlicher Intelligenz basierenden Technologien bietet FusionSystems seinen Kunden Teil- aber auch Komplettlösungen inklusive Hardware an, um große Datenmengen zu erfassen und zu verarbeiten. Das Unternehmen aus Chemnitz in Sachsen nutzt die Daten für verschiedenste Anwendungen, beispielsweise um Navigationssysteme zu betreiben, 3D-Objekte zu modellieren oder auch zur Personenerkennung beziehungsweise um deren Bewegungen zu erfassen.
Herausforderung
Ein ebenfalls vom Unternehmen angebotenes Fahrerloses Transportsystem (FTS) soll zukünftig nicht mehr über ein externes Gerät, wie zum Beispiel ein Tablet gesteuert werden, sondern über die Gesten der Mitarbeiter und am besten ohne zusätzliche Energiequellen des Senders. Außerdem möchte das Unternehmen vermeiden, dass das FTS falschen Personen folgt, wenn mehrere Systeme unterwegs sind und sucht dafür ebenfalls eine Lösung. Stand der Technik sind Funktechnologien, die aktiv-elektronische Elemente am Mitarbeiter voraussetzen, die mit dem System kommunizieren.
Lösung
Der Textil vernetzt-Partner Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI) in Chemnitz hat gemeinsam mit FusionSystems ein Konzept erarbeitet, welches auf der Funktechnologie RFID basiert. Damit identifiziert sich die berechtigte Person am System. Die Kamera erkennt anschließend die Gestik des Mitarbeiters, da dessen Kleidung mit passiven Komponenten funktionalisiert wird.
Umsetzung
Die RFID-Technologie wird von einem weiteren Textil vernetzt-Partner, den DITF, gemeinsam mit einem Experten für Schutzbekleidung, der Firma ALFA-ROTEC umgesetzt. Ein Lesegerät im Fahrzeug liest den RFIDTransponder, den der Mitarbeiter in einem Armband trägt, aus. Ist der Mitarbeiter zur Fahrzeugsteuerung berechtigt, wird er entsprechend freigeschaltet. Auf die Arbeitskleidung dieser Person hat das Team des STFI mit Infrarot-absorbierender Tinte spezielle Marker aufgebracht. Das Kamerasystem der Firma FusionSystems erkennt diese für das bloße Auge unsichtbaren Merkmale. Es wertet die damit übermittelten Daten sowie die Gestik des Mitarbeiters aus, der das FTS so steuern kann.
Wie geht es weiter?
Das Projektergebnis besteht darin, dass es rein technisch möglich ist, FTS passiv und nachhaltig zu steuern. Mit den beschriebenen Ansätzen ist es dem Unternehmen nun möglich, das Konzept final weiterzuentwickeln und es anschließend auch industriell einzusetzen.
Stichworte
- Automatisierung
- Prozessoptimierung
- Smart Textiles
Ansprechpartner
Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI)
Thomas Pfaff
E-Mail: pfaff@textil-vernetzt.de
O-Ton
„Die neue Technologie kann nicht nur die Fehlsteuerung und somit Unfallgefahr während des Betriebs von Fahrerlosen Transportsystemen reduzieren. Die passive Kommunikation zwischen dem Empfänger, also dem Fahrzeug und dem Mitarbeiter, der sendet, ist besonders nachhaltig, da die Arbeitsbekleidung keine eigene Energiequelle benötigt.“
Dipl.-Ing. Axel Pätzold
Vertriebsleiter der FusionSystems GmbH