Virtuelles Modedesign: weniger Materialverbrauch durch digitale Schnittmuster

© Kapelusch

Das Kindermodelabel kapelusch designt zum ersten Mal digital ein Produkt. Unterstützt wird das Unternehmen dabei durch den Textil vernetzt-Partner Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung (DITF). kapelusch steht für Nachhaltigkeit: Die Produkte bestehen aus nachwachsenden, natürlichen Materialien. Durch die Herstellung in Deutschland in kleinen Produktionsserien entstehen keine unnötigen Überschüsse und die negativen Umweltauswirkungen sind dadurch geringer. Auch die kurzen Transportwege in Deutschland haben einen zusätzlichen positiven Effekt auf die Emissionen.

In einem früheren Textil vernetzt-Projekt wurden die Körpermaße von Kindern digitalisiert, um zu erstellende Schnitte besser auf deren Proportionen abzustimmen. Bislang werden die Schnittmuster jedoch weiterhin konventionell händisch angefertigt. Der Aufwand dafür – zeitlich, materiell sowie finanziell – ist recht hoch. Denn die produzierten Schnittmuster werden geprüft und müssen gegebenenfalls verworfen und noch einmal angepasst werden. Auf dem virtuellen Weg kann hier jede Menge gespart werden: Ressourcen und auch Geld. Die Prototypherstellung wird somit deutlich umweltfreundlicher.

Um den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuführen, haben sich das Unternehmen und unser Textil vernetzt-Team an den DITF nun ein weiteres Mal zusammengetan. Die Denkendorfer unterstützen kapelusch dieses Mal dabei, auch den Schnittprozess schrittweise zu digitalisieren: Am Beispiel einer Kinderhose wird ein digitaler Zwilling in 3D realisiert. 3D-simulierte Kleidungsstücke können ohne Materialverbrauch nachbearbeitet werden. Die an der Entwicklung beteiligten Parteien müssen auch nicht räumlich zusammenkommen, sondern können online kommunizieren.

In einem ersten Workshop haben die DITF und das Unternehmen nun den Schnitt der Kinderhose aus den vorhandenen Bilddaten in einem Design-Programm für Bekleidung umgesetzt und an einem Avatar virtuell in 3D vernäht. Die zuvor digitalisierten Stoffe und Applikationen von kapelusch ermöglichen ein virtuelles Abbild des Kleidungsstücks in den unterschiedlichsten Ausführungen. Was noch fehlt, sind kleinere Nacharbeiten an den virtuellen Stoffen.

Erfahren Sie mehr zum Projekt „Von der Pappe zum 3D-Modell“.

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