Die eigene Komfortzone verlassen: Alina Sulz spricht darüber, was SATEMA in Zukunft nachhaltig verändern wird

Das Unternehmen SATEMA Corporate Fashion GmbH arbeitet mit dem Textil vernetzt-Partner DITF an einem Projekt zusammen. Wir haben mit Alina Sulz, der Geschäftsführerin von SATEMA darüber gesprochen, was ein Workstyle-Berater in der 2. Generation seinen Kunden bietet, wo kreative Potenziale freigesetzt werden und wie sich Nachhaltigkeit und Digitalisierung ergänzen und einen erfolgreichen Weg in die Zukunft bahnen.
Frau Sulz, mit unserem Textil vernetzt-Partner, den DITF, schauen Sie, welche Potenziale in ihren Produktionsprozessen stecken. Wie kam es zur Projektanbahnung?
Wir waren auf der Suche nach einem Partner, der uns mit Fachexpertise unterstützen kann. Dabei sind wir auf die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) gestoßen und unfassbar froh, diesen tollen Partner an unserer Seite zu haben.
Sie fertigen Team- und Corporate Wear. Verraten Sie uns doch: Was macht SATEMA genau – nun bereits in der 2. Generation als familiengeführtes Unternehmen?
Wir sehen uns als die Workstyle-Berater unserer Kunden und unterstützen diese bei der Auswahl ihrer Teambekleidung. Dabei ist es wichtig, die passenden Textilien für das jeweilige Einsatzgebiet des Kunden zusammenzustellen und dann entsprechend der Corporate Identity (CI) des Kunden zu veredeln. Entscheidend für uns ist, dass sich die Kunden in den Textilien wohl fühlen und die Art der Veredelung den Spirit des jeweiligen Unternehmens widerspiegelt.
Das hört sich für mich nach individuellen und kreativen Prozessen an. Was reizt Sie gerade an der Zusammenarbeit mit den DITF?
Wir werden in unserem Arbeitsalltag angestoßen, die eigene Komfortzone zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen. Wir bekommen außerdem Einblicke in das, was in der Zukunft möglich ist und gemeinsam analysieren wir, wie auch SATEMA künftig am Markt agieren kann.
In einem ersten Schritt haben Sie gemeinsam mit den Textil vernetzt-Kollegen eine Potenzialanalyse durchgeführt. Wie kann ich mir das vorstellen?
In unserem ersten Termin mit der DITF haben wir gemeinsam die Produktionsprozesse von SATEMA angeschaut und die für uns relevanten Prozesse gefiltert. Bei einem Vor-Ort-Termin in Denkendorf haben wir gesehen, welche Möglichkeiten es generell gibt. Wissen Sie, das Arbeiten an einem Forschungsinstitut ist für ein produzierendes Industrieunternehmen, wie wir es sind, ausgesprochen spannend. Der Aha-Effekt war für uns, dass es ganz unterschiedliche Herangehensweisen gibt.
Die DITF beschäftigen sich sehr viel mit zukunftsorientierten Technologien, von denen einige in der Praxis auch Anwendung finden. Hierdurch wurde uns klar, welche Möglichkeiten es für SATEMA gibt, Produktionsprozesse und Produkte neu zu denken. Anschließend haben wir geschaut, in welchen Bereichen die Potenziale bei SATEMA stecken.
Dürfen Sie ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und verraten, was die nächsten Schritte sind?
Wir haben jetzt die Möglichkeit, daran weiterzuarbeiten. Erste Ideen haben wir in einer Machbarkeitsanalyse betrachtet. Jetzt haben wir die Chance, die vielversprechendste Idee näher zu verfolgen.
Lassen Sie uns kurz das Thema Nachhaltigkeit aufgreifen: Nachhaltigkeit und Made in Germany sind bereits jetzt wichtige Leitlinien Ihrer Unternehmenskultur. Was hat Ihrer Meinung nach Digitalisierung mit Nachhaltigkeit zu tun?
Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehören für uns zusammen. Oder anders ausgedrückt: Die Digitalisierung ist ein wichtiger Faktor, um nachhaltig zu wirtschaften. Bei uns begann alles im Kleinen: ein Archivierungssystem, um die Ordner mit Papiermassen aus den Büros verschwinden zu lassen. Dadurch wird weniger Platz benötigt. Die Fläche sparen wir ein – und wir müssen sie auch nicht mehr beheizen. Gleichzeitig sparen wir Zeit: Jeder Mitarbeiter kann nun von seinem Arbeitsplatz aus auf das System zugreifen und die gewünschten Informationen schneller und zuverlässiger finden. Falsch abgelegte Dokumente, weswegen früher eine Vielzahl Ordner gewälzt werden musste, sind kein Thema mehr.
Auch wir haben im Zuge von Corona auf virtuelle Meetings umgestellt. Dadurch konnten wir Emissionen und Zeit einsparen. Aber natürlich lassen sich nicht alle Reisen - insbesondere die in unsere Produktionsstätten im Ausland - immer vermeiden. Denn die Einhaltung unserer Qualitätsstandards müssen von uns immer wieder geprüft werden.
Im Produktionsprozess spielt die Digitalisierung eine große Rolle. Genau daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck. Für ein Unternehmen unserer Größe muss immer auch geschaut werden, welche Prozesse als erstes unter die Lupe genommen werden: Umstellungen müssen personell und finanziell zu bewältigen sein. Weitere Themen sind bei uns: Kreislaufwirtschaft, die Vermeidung von Rückfragen während des Produktionsprozesses und Fehlproduktionen.
Haben Sie einen Tipp, wie KMU digitale Prozesse nachhaltig verändern können?
Es ist wichtig, dass sich ein Unternehmen im Rahmen seiner Möglichkeiten mit der Digitalisierung von Prozessen beschäftigt. Oft geht es einem KMU so, dass einen das Thema fordert und der Arbeitsalltag die Zeit gar nicht hergibt. Es lohnt sich jedoch, sich hierfür Zeit zu nehmen und in kleinen Schritten an der Digitalisierung zu arbeiten. Dadurch können Ressourcen eingespart werden. Das lohnt sich! Ja, wir sprechen hier aus praktischer Erfahrung. Auch uns ging es viele Jahre so: Wir müssen uns immer wieder ermahnen, an diesen Projekten weiterzuarbeiten und nicht im Arbeitstrubel zu versinken.
Erfahren Sie mehr zum Projekt "Potenzialanalyse Digitalisierung in Entwicklung und Produktion von Corporate Fashion".