Nutzung der Sensorik von Smartphones für Datenerfassung in der Konfektion

© ARTiTEX

Das Unternehmen ARTiTEX hat es sich zur Aufgabe gemacht, Produktionsprozesse in der Textilindustrie mithilfe von künstlicher Intelligenz und Data-Science umfassend zu überwachen, auszuwerten und so effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Kernidee von Thomas Brinkhoff, dem Gründer des Unternehmens, ist es, das mit einfachsten Mitteln zu realisieren. Smartphones sind standardmäßig mit einer Sensorik ausgerüstet, die genutzt werden kann, um verschiedenste Daten zu sammeln. Mit diesen Daten können die Kunden von ARTiTEX ihre Produktion optimieren und so effizienter und nachhaltiger zu arbeiten.

Mit Unterstützung des Textil vernetzt-Partners Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI) erarbeitete das KMU in diesem Mikroprojekt eine Roadmap. Diese wird darstellen, welche Auswertemethoden so vielversprechend sind, dass sie mit der bestehenden Sensorik der Mobiltelefone im Konfektionsbetrieb eingesetzt werden können, um die benötigten Daten zu erfassen.

In einem gemeinsamen Kick-off-Workshop wurden im ersten Schritt grundlegende Fragestellungen eingegrenzt: In welcher Umgebung werden beispielsweise die Daten gesammelt? Führt ein Mitarbeiter beispielsweise an einem Arbeitsplatz mehrere Arbeitsschritte aus oder hat jede Person nur eine spezifische Aufgabe in der Konfektionslinie, die sie ausführt? Welche Arbeitsaufgaben sollen unter die Lupe genommen werden? Aus den gesammelten Informationen wurden anschließend konkrete Anwendungsszenarien (Use-Cases) identifiziert, detailliert ausgearbeitet und nach ihrem Potenzial priorisiert. Das Team entschied sich dafür, im Projekt zunächst die Fälle zu betrachten, die den Stand der Auftragsbearbeitung transparent machen, indem zum Beispiel die Anzahl bereits gefertigter Teile registriert wird.

In Bezug auf diese Szenarien haben die Projektpartner den aktuellen Stand der Technik ermittelt. Welche Sensorik wird durch die Smartphones bereits zur Verfügung gestellt? Welche Methoden könnten für die Auswertung genutzt werden? Erste Beispieldatensätze, die bezogen auf die Use-Cases erstellt wurden, zeigten bereits grob, wo es hingehen kann.

ARTiTEX ist mit diesem Wissen in der Lage, seinen Kunden eine Dienstleistung anzubieten, die nicht nur in besonderem Maße einfach, ressourcensparend und kostengünstig ist. Das KMU selbst kann auf eine komplette bereits bestehende Infrastruktur zurückgreifen, die mit den einfachsten Mobilfunktelefonen bereits so gut wie jedem zugänglich ist. Es ist nicht nötig, neue Produkte herzustellen. Das macht diese Art der Digitalisierung noch einmal besonders ressourcenschonend und zukunftsfähig.

Das Unternehmen wird die durch das Projekt gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um einen automatischen Nähzykluszähler auf Basis von Vibrationsmustern in der verwendeten Maschine zu entwickeln. In diesem Zug wird auch ein Vermarktungsmodell entstehen, welches darstellt, welcher Datenerhebungs- und Trainingsaufwand notwendig ist, um das KI-Modell mit dem notwendigen Wissen zu füttern. Auf dessen Grundlage werden erste Daten akquiriert, auf denen der weitere Lernprozess aufbauen kann.

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