Übertragungsfehler, Zahlendreher und Reibungsverluste vermeiden

© Klevers GmbH & Co. KG

Das mittelständische Unternehmen Klevers GmbH & Co. KG hat hoch spezialisierte Produkte im Portfolio. Gemeinsam mit den Textil vernetzt-Kollegen vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA) hat das KMU ihre Produktionsplanung und Überwachung weiter digitalisiert. Wir haben mit Lampros Kampas darüber gesprochen, wie papierbasierte Laufzettel durch digitale Systeme ersetzt werden können und wie ein KMU die Digitalisierung nachhaltig nutzen kann.

 

Herr Kampas, Klevers ist ein mittelständisches Unternehmen mit hoch spezialisierten Produkten und einer starken Produktionsorientierung. Gemeinsam mit dem Textil vernetzt-Team vom ITA haben Sie daran gearbeitet, die Produktionsplanung und -überwachung weiter zu digitalisieren. Vor welcher Herausforderung standen Sie?

In den zurückliegenden Jahren haben wir unsere Produkte weiterentwickelt und an die Ansprüche unserer Kunden an die unterschiedlichsten Anforderungen hin optimiert. Dabei haben wir ein starkes Team aufgebaut, das auf Erfahrung zurückschaut und sich traut, auch Materialien und Prozesse einzusetzen, die man ursprünglich nicht im Textil vermuten würde.

Dieser stolze Erfahrungsschatz wurde aber in einer Zeit begründet, als der Computer noch kein alltäglicher Begleiter war. Und so sind auch viele Maschinen noch aus Zeiten, in denen Vernetzung und digitale Weitergabe von Daten keine Themen waren. Unser Ziel ist es, die Transformation in eine moderne Produktionsplanung zu schaffen. Dabei war es vor allem unser Anliegen, unsere erfahrenen Leute beim Prozess mitzunehmen und mit der Unterstützung des Textil vernetzt-Partners ITA Lösungsansätze zu finden. Wir wollten den gestiegenen Ansprüchen unserer globalen Kundschaft mit Blick auf Nachverfolgbarkeit, technischer und wirtschaftlicher Transparenz und Nutzerfreundlichkeit Rechnung tragen. Darüber hinaus muss das natürlich auch ökonomisch vernünftig umsetzbar sein.

Wie sind Sie vorgegangen, um papierbasierte Laufzettel durch digitale Systeme zu ersetzen?

Nach einer ersten internen Analyse und dem Austausch unserer Abteilungen darüber, welche Informationen heutzutage außerhalb des Systems bearbeitet werden, haben wir mit den unterschiedlichen Anbietern von Softwarelösungen mit textilem Background Kontakt aufgenommen. Ihnen haben wir unsere Situation geschildert und uns dann darstellen lassen, welche Umsetzungsmöglichkeiten existieren.

Die Spezialisten von Textil vernetzt haben uns dann dabei unterstützt, die Angebote mithilfe einer detaillierten Analyse und der Priorisierung unserer Wünsche inhaltlich und ökonomisch zu bewerten. Die Kollegen haben uns auch auf die Kompatibilität zukünftiger technischer Entwicklungen hingewiesen – hier sei die Anwendung von KI zur Metadatenanalyse genannt.

In einem Lastenheft wurden die Aufgaben festgehalten und in Fest- und Wunschforderungen kategorisiert. Wie und wonach haben Sie die Anforderungen gewichtet?

Wir haben gemeinsam mit dem Team vom ITA eine Matrix erstellt und die individuelle Priorisierung jeder einbezogenen Abteilung bewertet. Darauf aufbauend haben wir dann eine Gesamtauswertung gemacht, um eine Rangliste der Anforderungen zu erhalten. Das war unsere Messlatte an die Angebote, um so die Stärken und Schwächen eines jeden Anbieters in Relation zu unseren Wünschen zu erhalten. So waren wir in der Lage, den Bedarf nach zusätzlichen Anpassungen identifizieren und bewerten zu können.

Wie profitiert ein KMU wie Klevers von der Digitalisierung papierbasierter Laufzettel?

Die Digitalisierung der Laufzettel führt einerseits zu einer erhöhten Transparenz in Bezug auf die Nachverfolgbarkeit für Kunden wie Aviation oder Automotive. Zum anderen werden unsere Kollegen zeitlich entlastet, da Dinge, die „von Hand“ zur nächsten Datenverarbeitung gereicht werden mussten, nun in Echtzeit vorliegen. Und es gibt noch einen Vorteil: Übertragungsfehler, Zahlendreher und Ähnliches werden vermieden und die innere Reibung reduziert.
Die Unterstützung und der Informationsinput des ITA waren eine große Hilfe. Die Kenntnis darüber, ein IT-Lastenheft normgerecht zu erstellen, hat es möglich gemacht, zielgerichtet und effizient zu einer für uns stimmigen Lösung zu kommen.

Erfahren Sie hier mehr zum Projekt Auswahl eines geeigneten ERP-Systems für alle Geschäftsbereiche.

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