Greifprozesse mittels Robotik: Auf dem Weg zur branchenübergreifenden Lösung
Das Projekt mit der Firma Beas Technology GmbH in Zusammenarbeit mit unseren Textil vernetzt-Kollegen vom Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) ist in vollem Gange. Wir haben den Geschäftsführer Carsten Fuchs gefragt, wie es dazu kam, mit dem STFI in Kontakt zu treten, wo die Herausforderung der Robotik liegt und welche Vorteile die Automatisierung von Greifprozessen für KMUs hat.
Herr Fuchs, gemeinsam mit unseren Textil vernetzt-Kollegen vom Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) arbeiten Sie daran, einen Roboter zu konzipieren, der die für den Fertigungsprozess gewünschten Teile automatisiert zuführt. Vor welcher Herausforderung stehen Sie aktuell?
Die BEAS Technology beschäftigt sich seit ihrer Gründung vor sechs Jahren mit der Optimierung und Automatisierung von Fertigungsprozessen, bislang mit Fokus auf die Automobilzulieferindustrie. Wir sehen in den kommenden Jahren jedoch ein sehr großes Potenzial in Industriebereichen außerhalb des Automobilbaus mit hohem Handarbeitsanteil. Wir möchten den zumeist kleinen und mittleren Unternehmen auf sie maßgeschneiderte Lösungen anbieten. Das Be- und Entladen von Maschinen ist dabei ein sehr häufig auftretender Anwendungsfall. Hierfür gilt es, eine kosteneffiziente, flexible und leicht adaptierbare Lösung zu entwickeln.
Mit welchem Ziel sind Sie auf das STFI zugegangen?
Uns war bekannt, dass das STFI über langjährige Erfahrungen und Testaufbauten für das automatisierte Greifen von Textilien verfügt. Dieses produktspezifische Know-how wollten wir in unsere Betrachtungen auf der Suche nach einer branchenübergreifenden automatisierten Lösung für Greifprozesse einfließen lassen.
Und wie gehen Sie vor, um den Greifprozess sicher zu automatisieren?
Wir wollen nach Möglichkeit das Rad – in diesem Fall das Greifen von Teilen mit dem Roboter – nicht neu erfinden. Es gibt bereits eine Vielzahl von Systemkombinationen aus Roboter und Sensoren auf dem Markt, die in eine BEAS-Standardzelle für automatisierte Teilezuführung integriert werden könnten. Um das für unsere potenziellen Kunden optimale System auszuwählen, führen wir ein breit angelegtes Benchmarking durch. Einen Teil dieser Versuche konnten wir im Rahmen des Mikroprojektes zusammen mit den Kollegen aus dem STFI durchführen.
Was sind Ihre persönlichen Lessons Learned des Projekts als Geschäftsführer eines KMU?
Es ist immer eine Bereicherung für das Projekt, wenn im Team unterschiedliche Industriezweige vertreten sind. Die verschiedenen Herangehensweisen und Lösungsansätze haben sich auch hier sehr positiv auf die Projektarbeit ausgewirkt. Wir werden auch zukünftig sehr gern mit den Kollegen vom STFI an der Entwicklung von zukunftsfähigen Fertigungslösungen – sowohl im Textilbereich als auch in anderen Produktbereichen – kooperieren.
Erfahren Sie mehr zum Projekt "Gezieltes Ablegen von Bauteilen mit 3D-Kamera und Robotik".